19.03.2024
Vor fast 15 Jahren wurde bei der Windhundhilfe ein Wurf Sloughis geboren. Die Mama war tragend zu uns gekommen. Es waren acht Kinder, nun ist das Vorletzte gegangen….
 
 Denn es erreichten uns traurige Nachrichten:
 „Manchmal ist es fast zu schwer die richtigen Worte zu finden. 
 Gestern haben wir Anique über die Regenbogenbrücke geholfen. 
 Sie kam am 30. März 2014 zu uns. Am 18. Mai wäre sie 15 geworden. Ein 
 langes Sloughi-Leben… 
 Die Worte, wie sie beschrieben wurde: “ Ihr liebstes ist rennen rennen 
 rennen...“ 
 Und ja, liebe Anique, das hast du bis fast zum Schluss mit allergrößter 
 unbändiger Leidenschaft getan. 
 
 Diese Begeisterung, wenn dich der Rappel packte – loszustümen, 
 blitzschnelle Haken schlagend über weite Wiesen, rasant schmale 
 Wurzelwege entlang dass man fast nicht hinsehen konnte, 
 blitzende leuchtende strahlende Augen – eine Jägerin durch und durch. 
 
 Und trotzdem hast du es geschafft mit unserem Kater zusammenzuleben. Das 
 rechnen wir dir hoch an! Es hat dich anfangs allerhöchste Beherrschung 
 gekostet, später ging es entspannt, sogar trinken aus dem gleichen Napf 
 war selbstverständlich, und der Platz vor dem Kamin hat für euch beide 
 gereicht. Aber wehe, die Balkontür ging auf: draußen war Jagdrevier und 
 das hat wiederum Camillo akzeptiert. 
 
 Du hast die erste Zeit keinerlei Schwanzwedeln oder Freude gezeigt, 
 warst zurückhaltend, hattest fast autistische Züge, und wir dachten 
 schon:  „na ja, wir machen es Ihr trotzdem so schön wie irgend möglich, 
 auch wenn wir vielleicht nicht ganz warm werden…“ 
 und später: 
 
 du hast nicht nur unter der Bettdecke schlafen wollen, und dich an 
 meinen Bauch gekuschelt, du bist sogar teils abends vorgegangen und hast 
 mit vorwurfsvollen Blick gewufft, dass endlich Schlafenszeit ist, und wo 
 wir denn bleiben. Soviel zu „Nie ein Hund im Bett“. 
 
 Es gäbe noch so viel zu erzählen: 
 vom obligatorischen möglichst stinkigen Abendkäse, den du mit „Herrchen“ 
 geteilt hast, 
 von deinem „Wohl-oder-Übel-Mitbewohner“ Azawakh Robi, mit dem du dich 
 zusammengerauft, besser IHN zusammengerauft hast 😉, und mit dem die 
 Spaziergänge und das gemeinsame Schnuffeln zu zweit dann doch so schön 
 waren. 
  Von deiner Liebe zu Hermes, einem Whippet, der uns ab und zu besucht 
 hat, dem du das Trinken aus der Gießkanne gezeigt hast, weil er sich 
 nicht an den Mini-Teich traute wie du. 
 Von deiner Silhouette am Fenster, wie du auf dem Sofa stehend 
 rausgeguckt hast - so haben wir dich gesehen, wenn wir mit dem Auto um 
 die Ecke bogen. 
 Wie du dich ganz alleine unvergleichlich von Kopf bis Schnauzenspitze 
 unter Decken gewickelt hast. 
 Und sooo vieles mehr…. 
 
 Du warst durch und durch eine „Madame“, Zicke, Trulla, oft zum 
 Haareraufen, aber einfach ein Original! 
 du bist mein Seelenhund geworden…. 
 
 Und nun, zum Schluss, bist du ganz verwirrt geworden, dement, du hast 
 uns und dich nicht mehr gekannt, dein Rücken tat zu weh, die Beine 
 konnten nicht mehr, und es war Zeit dir auch bei diesem letzten Schritt 
 zu helfen. Hier ein großer Dank von Herzen an unseren Tierarzt mit Team, 
 dass dich so würdevoll hat gehen lassen. 
 
 Run free kleine Maus – so sagen wir doch irgendwie immer alle zu unseren 
 Gefährten, aber es passt halt einfach… 
 Liebe Helge, danke für dein Vertrauen, dass du uns das Mädel anvertraut 
 hast. 
 Sehr traurige Grüße 
 Birgit und Matthias“
Liebe Birgit, lieber Matthias,
 ein solcher Nachruf lässt den Tierschutz sinnvoll erscheinen– danke für alles!