13.07.2016
Boris ist tot.
Seit heute Mittag sitze ich am PC und will ihm einen Nachruf schreiben, lade seine letzten Fotos von der Kamera, telefoniere nebenbei und jetzt ist der Tag fast rum und ich habe nichts zustande gebracht. Nicht nur, weil am Wochenende zwei neue Schützlinge kommen und drei noch in der Schwebe sind, sondern auch, weil mir irgendwie die passenden Worte fehlen. Letzter Versuch...
Boris kam im Mai 2012 in unser Haus. Mein Sohn hat ihn gefahren. Als ich Boris das erste Mal sah, dachte ich spontan, meine Güte, was für ein Kotzbrocken. Das dachte er von mir vermutlich auch, denn er versuchte mir anfangs klarzumachen, dass er der "Bestimmer" ist und nicht ich. Er hat dann aber einsehen müssen, dass es so nicht geht, auch nicht mit einer Gummistiefel tragenden Blondine. Er fand unsere Hunde zum Fressen, alle - ohne Ausnahme und ich mußte ihn oft... eine liebe Freundin sagte, ich soll "korrigieren" sagen. Ok, ich mußte ihn oft korrigieren, sehr oft. Ein hartes, halbes Jahr war das, für ihn und für mich sowie für unsere Hunde. Danach war Boris friedlich wie ein Lamm. Fast. Ab und an hat er noch seine Krokodilklappe aufgerissen, z.B. wenn sich einer auf dem Sofa bewegt hat, oder wenn mein Sohn am Fernseher irgendwas verstellt hat und ihm zu nahe kam.
Boris, vierzehn Jahre und vier Monate alt, konnte am Mittwochmorgen nicht mehr aufstehen.
Wir vermissen ihn so schrecklich.
Gerade die Charakterköpfe wachsen einem ganz besonders ans Herz und Boris war ein Super-Charakterkopf.
Unser kleiner Enzo, ein Windspiel, lief jeden Abend ins Wohnzimmer, um Boris eine Runde zu ärgern. Er stellte sich an sein Bett um zu kläffen... und der Große antwortete ihm dann. Jetzt ist es still.
Ich habe zwei große Hundekissen aus dem Wohnzimmer geräumt. Es sind so viele, die sich dieses Jahr verabschiedet haben.
Auf dem Weg zum Tierarzt lege ich die Hunde so hin, dass ich sie streicheln kann. So nehmen wir Abschied voneinander. Dann erzähle ich -meist im Stillen- meinen Hunden, wen sie da oben alles wieder sehen werden. Ich sag also, ach Borisle, da oben wartet auch schon Gandi auf dich. Oh verflixt, Gandi und Boris mochten sich ja nicht besonders. Äh, Borisle, das Liebchen... oh ne, auch ein Wölfle, Borisle, der Hamlet... ein Rüde.. okok, also mein lieber Boris, aber auf Ali kannst du dich freuen. Ali, meine 16 jährige Greyhündin, die Boris sehr mochte. Und da fällt mir noch Chouchou ein, jaaa Boris, Chouchou ist auch da oben.
Ich hatte das Gefühl, dass sich Boris danach entspannte. Er liess nur Chouchou, meine alte Afghanin, in das Bettchen neben ihm. War Chouchou nicht im Wohnzimmer und ein anderer wollte sich da reinlegen, war Boris - na, was wohl? Genau. Das alte Schnappkrokodil. Einmal kam Telou, Azawakhmädchen, 14 Jahre, nestete da gemütlich herum und ich dachte, das gibts doch nicht, Boris wird zahm... und kaum ausgedacht: ROOOAAAAR und SCHNAPP! Und Telou flog aus dem Bett und beschwerte sich noch im Weglaufen über diese Unverschämtheit!
Ja, mein Borisle. Er fehlt. Zuletzt durfte er sich immer vom Tisch etwas abholen, er bekam immer was, ein Stück Brezel, ein Leberwurstbrot, ein Stück Käse... und dann machte er WUFF, will noch eins! Und bekam noch was, der alte, dürre Knabe.
Machs gut, mein Kleiner. Ich hab viel gelernt von dir.
Danke, dass du bei mir warst.
Und DANKE an all seine wunderbaren Paten.
Boris ist tot.
Seit heute Mittag sitze ich am PC und will ihm einen Nachruf schreiben, lade seine letzten Fotos von der Kamera, telefoniere nebenbei und jetzt ist der Tag fast rum und ich habe nichts zustande gebracht. Nicht nur, weil am Wochenende zwei neue Schützlinge kommen und drei noch in der Schwebe sind, sondern auch, weil mir irgendwie die passenden Worte fehlen. Letzter Versuch...
Boris kam im Mai 2012 in unser Haus. Mein Sohn hat ihn gefahren. Als ich Boris das erste Mal sah, dachte ich spontan, meine Güte, was für ein Kotzbrocken. Das dachte er von mir vermutlich auch, denn er versuchte mir anfangs klarzumachen, dass er der "Bestimmer" ist und nicht ich. Er hat dann aber einsehen müssen, dass es so nicht geht, auch nicht mit einer Gummistiefel tragenden Blondine. Er fand unsere Hunde zum Fressen, alle - ohne Ausnahme und ich mußte ihn oft... eine liebe Freundin sagte, ich soll "korrigieren" sagen. Ok, ich mußte ihn oft korrigieren, sehr oft. Ein hartes, halbes Jahr war das, für ihn und für mich sowie für unsere Hunde. Danach war Boris friedlich wie ein Lamm. Fast. Ab und an hat er noch seine Krokodilklappe aufgerissen, z.B. wenn sich einer auf dem Sofa bewegt hat, oder wenn mein Sohn am Fernseher irgendwas verstellt hat und ihm zu nahe kam.
Boris, vierzehn Jahre und vier Monate alt, konnte am Mittwochmorgen nicht mehr aufstehen.
Wir vermissen ihn so schrecklich.
Gerade die Charakterköpfe wachsen einem ganz besonders ans Herz und Boris war ein Super-Charakterkopf.
Unser kleiner Enzo, ein Windspiel, lief jeden Abend ins Wohnzimmer, um Boris eine Runde zu ärgern. Er stellte sich an sein Bett um zu kläffen... und der Große antwortete ihm dann. Jetzt ist es still.
Ich habe zwei große Hundekissen aus dem Wohnzimmer geräumt. Es sind so viele, die sich dieses Jahr verabschiedet haben.
Auf dem Weg zum Tierarzt lege ich die Hunde so hin, dass ich sie streicheln kann. So nehmen wir Abschied voneinander. Dann erzähle ich -meist im Stillen- meinen Hunden, wen sie da oben alles wieder sehen werden. Ich sag also, ach Borisle, da oben wartet auch schon Gandi auf dich. Oh verflixt, Gandi und Boris mochten sich ja nicht besonders. Äh, Borisle, das Liebchen... oh ne, auch ein Wölfle, Borisle, der Hamlet... ein Rüde.. okok, also mein lieber Boris, aber auf Ali kannst du dich freuen. Ali, meine 16 jährige Greyhündin, die Boris sehr mochte. Und da fällt mir noch Chouchou ein, jaaa Boris, Chouchou ist auch da oben.
Ich hatte das Gefühl, dass sich Boris danach entspannte. Er liess nur Chouchou, meine alte Afghanin, in das Bettchen neben ihm. War Chouchou nicht im Wohnzimmer und ein anderer wollte sich da reinlegen, war Boris - na, was wohl? Genau. Das alte Schnappkrokodil. Einmal kam Telou, Azawakhmädchen, 14 Jahre, nestete da gemütlich herum und ich dachte, das gibts doch nicht, Boris wird zahm... und kaum ausgedacht: ROOOAAAAR und SCHNAPP! Und Telou flog aus dem Bett und beschwerte sich noch im Weglaufen über diese Unverschämtheit!
Ja, mein Borisle. Er fehlt. Zuletzt durfte er sich immer vom Tisch etwas abholen, er bekam immer was, ein Stück Brezel, ein Leberwurstbrot, ein Stück Käse... und dann machte er WUFF, will noch eins! Und bekam noch was, der alte, dürre Knabe.
Machs gut, mein Kleiner. Ich hab viel gelernt von dir.
Danke, dass du bei mir warst.
Und DANKE an all seine wunderbaren Paten.