Saluki-Rüde: Chabuk

Saluki-Rüde: Chabuk

19.12.2022

Unser Chabuk ist gestorben:

Seine Herrchen schreibt:

„Dojan (ehemals Chabuk ) 28.02.2009 – 19.12.2022
Letztes Jahr im Herbst hatte er schon einmal ein paar schlechte Tage gehabt: Der Hund mit der eisernen Verdauung fraß plötzlich nicht mehr, hatte Fieber. Im Ultraschall war sein Magen verdächtig für einen flächigen Tumor an einer ganz doofen Stelle, aber nach Therapie ging es ihm schnell wieder sehr gut. Christina freute sich schon vorsichtig darüber eine Fehldiagnose gestellt zu haben, vielleicht wäre es doch nur eine Infektion und Gastritis gewesen.
Das Leben ging weiter und nachdem sich Dojan erholt hatte, waren wir schon froher Dinge. Gassi musste wieder sein, Kuscheln war toll und Futter wurde wieder in Rekordzeit inhaliert. Hoch erfreut über seine Besserung haben wir die nächsten Libre-Sensoren zur Zuckerüberwachung bestellt und gehofft das noch oft zu tun. Doch dann kam alles ganz anders. Mit einmal war er wieder sehr ruhig, zog sich zurück, hatte auch nicht so den richtigen Appetit, es sei denn, man bot ihm Leckerlies an. Die Hinterhand konnte ihn plötzlich kaum noch tragen und er wirkte verwirrt. Wenn selbst Gassi für ihn kein Genuss mehr ist, dann geht es ihm wirklich schlecht. Der Ultraschall bracht die schreckliche Gewissheit. Diesmal eindeutiger Befund: Magentumor, riesig, inoperabel, in die Bauch-Lymphknoten gestreut. Also hat Christina ihn so versorgt, dass er noch eine Nacht ohne Leiden mit uns kuscheln konnte. Der tapfere Kerl war einfach nur ruhig und in sich gekehrt, wollte nur noch in meinem Armschlafen und hat dann nach Medikation doch noch den einen oder anderen Leckerbissen mit Freude angenommen. Er war ein unglaublich freundlicher cooler Typ. Während manche unserer Salukis schon ein Getöse darum machen, wenn das Lieblingskissen nicht richtigliegt, hat er immer einfach tapfer alles hingenommen. Er wurde nur mal auf seine Art leise aufdringlich, wenn ich eine Leine in die Hand genommen habe. Selbst dabei war er stets so zurückhaltend, dass ich ihn erst mal durch die freudig hüpfende Meute bugsieren musste, die natürlich auch alle mitwollen. Er war so ruhig und zurückhaltend, aber jetzt hinterlässt er hier ein riesiges Loch in unserem Leben. Seine Kuschelattacken, wenn er seinen Kopf gegen uns rammte (was sich mittlerweile auch der eine oder andere Jungster sich abgeschaut hat), werden mir sehr fehlen. Er sah bis zuletzt gut aus, weit besser aus als damals nach dem er als beschlagnahmter Tierschutzfall, zu uns kam. Er hat bis zum Schluss sein wiedergewonnenes Augenlicht behalten (die Windhundhilfe hatte es ermöglicht ihm die Linsen zu tauschen als er vom Zucker erblindet ankam). Fast 4 wunderbare glückliche Jahre haben ihm die Windhundhilfe und seine Paten geschenkt. Das Leben ist nicht fair. Ein paar Jahre mehr hätte er nach seinem schwierigen Vorleben doch wirklich noch verdient gehabt. Christina hat ihn gehen lassen bevor schrecklich werden würde. Grüß mir die anderen, mein Dojan. Wir haben Euch schrecklich lieb. Henry“

Wir bedanken uns bei Christina & Henry für die gute Zeit, die Chabuk bei Euch haben durfte.
Auch allen Paten ein herzliches Dankeschön für die Unterstützung in all den Jahren.

 

10.12.2022

Wie jedes Jahr bekommen unsere Paten einen kleinen Auszug aus dem Leben ihres Patenhundes:
Frauchen Christina schreibt über unseren Saluki-Buben Chabuk folgendes:

„Chabuk/Dojan, in meinem Arbeitsumfeld gilt der Spruch „Boring is good (Langweilig ist gut)“, das heißt, wenn nix aufregendes passiert, dann ist alles gut.
Für unseren Dojan/Chabuk galt das lange Zeit. Bis auf bekannte Probleme freute er sich über alles, vor allem, Herrchen vor die Tür schieben und Gassi gehen.

Leider haben sich aber in der letzten Zeit doch gesundheitliche Probleme zusätzlich eingestellt. Er bekommt so langsam eben all die Probleme die das Alter und viele Jahre Diabetes so mit sich bringen. Er mag nur noch im Hellen raus, weil er nachtblind wird, er baut Muskelmasse ab, die Hinterhand wird schwächer und er wird zunehmend ruhiger. Im Februar wird er 13. Eigentlich kein Alter für einen Saluki. Aber mit seiner Vorgeschichte, den immer wieder entstehenden Tumoren und seinem seit über 2 Jahren ständig Achterbahn fahrenden Zuckerspiegel altert er verständlicher Weise doch etwas schneller, die Niere der alte Auspuff klappert.... Sorgen macht er uns vor allem, wenn er mal nicht wie ein Vorwerk-Staubsauger sein Futter verschwinden lässt, sondern eher zügig ohne Hast rumknispelt, und auch schon mal stehen lässt.
Alles im allem ist er aber sehr interessiert an allem (vor allem Pferdeäpfel oder undefinierbarer Krams am Wegesrand), er ist halt bloß nicht mehr so ausdauernd am Spielen und Toben. Jetzt, in der kalten Jahreszeit wird der Gang, wie bei den meisten anderen Frostkötteln hier übrigens auch, schon mal kürzer. Im Umgang mit dem Rudel ist er sehr ruhig, zuvorkommend und möchte einfach seine Ruhe haben. Entweder liegt er dann bei der alten Tazi-Hündin Guinan (Gaija von der Windhundhilfe) oder auch bei Gizai (auch IWI, das ist der kleine deprivierte ältere Rüde aus der Vermehrer-Scheune in Frankreich), der auch lieber in Ruhe vor dem Kamin chillt.

Für Dojan sehr anstrengend sind besonders Nächte, in denen sein Blutzucker verrücktspielt. Ohne die Libre-Sensoren, die uns warnen, wenn er unter- oder überzuckert, wäre er sicher schon vor längerem morgens nicht mehr da gewesen. So werden wir durch einen Alarm geweckt und können schnell eingreifen, wenn der Zucker Amok läuft. Wir haben immer öfter Angst um ihn.
Aber meist ist er gut drauf und will vor allem viel Gassi gehen. Das ist seine liebste Beschäftigung, mit etwas Abstand gefolgt von Kuscheln und Fressen (Katzen jagen ist zu seinem Unwillen noch immer verboten).

Wir sind jedenfalls sehr froh, dass er sein Leben hier so bei voller Sicht genießen kann und danken allen Paten für die tolle Unterstützung.“

Auch wir sagen allen Paten herzlichen Dank.

chabuk22 0

chabuk22 3

chabuk22 4

chabuk22 5

28.02.2022

Unser Chabuk feiert seinen 12. Geburtstag!
Herzlichen Glückwunsch!
Wir bedanken uns bei seinem Frauchen Christina für die gute Pflege.
Ein Dank auch für die von Diabetikern gespendeten Libre2-Sensoren, die es ermöglichen dass es ihm trotz schwer einstellbarer Zuckerkrankheit noch so gut geht.
Und ein Hoch auf all seine Paten (es dürften auch noch ein paar mehr werden)!

chabuk22 00

chabuk22 1

25.12.2021

Chabuks Frauchen hat uns zu Weihnachten ein bisschen über unseren Paten-Saluki Chabuk berichtet:

 „Ein Chaosjahr neigt sich dem Ende zu. Und ich darf wieder berichten vom Ruhepol des Wolfsrudels. Chabuk ist einfach nur lieb und ruhig, nett zu allen und will alles richtigmachen. Unaufgeregt geht er mit uns durch dick und dünn. Nur das Setzen seines Zuckersensors alle 2 Wochen findet er ausgesprochen doof und möchte dann immer ganz Sturkopf genau in dem Moment rausgehen.

Achja, Sturkopf: Er will unbedingt in meinem Sessel hinter mir sitzen. Wenn ich nicht gleich Platz mache und auf der Sesselkante sitze, drückt er mit seinem Gesicht und Kopf geduldig so lange gegen mein Bein bis ich nachgebe. Dann klettert er hinter mich, grunzt zufrieden und rammt mir seine Knochen in den Rücken. Es ist so schön wie er selig brummend hinter mir liegt….die Sesselkante ist okay…..

Er hat uns dieses Jahr ordentlich Kopfzerbrechen gemacht. Mit verrücktspielendem Zucker, Allergie, Tumor-OP und einer furchtbar entzündeten Zahnwurzel die sich erst durch ein siffendes Auge bemerkbar machte und auch noch einen resistenten Keim drin hatte. Also raus mit dem Zahn (Himmel saß der Zahn trotzdem fest!), Abszeßspülung, Augensalbe für viele Wochen…Er nimmt alles tapfer hin.
Inzwischen geht es ihm wieder richtig gut, aber den Zuckersensor und das Apoquel werden wir leider dauerhaft weiter brauchen. So geht dann eben nachts ein Alarm los und uns sagt wenn er plötzlich schlimm in den Unterzucker sackt.
Ansonsten ist er super gut drauf und sein Augenarzt ist ganz begeistert wie gut alles klappt. Wenn es so weitergeht, wird er noch steinalt gut sehen können.

Liebste Beschäftigung ist natürlich Gassi. Kurz gefolgt von Kuscheln. Und inzwischen spielt er auch richtig schön mit den anderen Hunden.
Danke für diesen lieben Kunffelhund.“

Wir bedanken uns bei all seinen Paten ganz herzlich für die Unterstützung.

19.12.2020

Unser Paten-Saluki Chabuk wurde im März 10 Jahre alt und wir müssen feststellen, er sieht besser aus als je zuvor (zumindest seitdem wir ihn kennen).
Seit September 2019 muss er nicht mehr im Tierheim leben und steht unter äußerst kompetenter tierärztlicher Überwachung.
Nachdem er zwei neuen Linsen bekommen hat, müssen seine Augen ständig kontrolliert werden (Augendruck) bzw. getropft werden.
Gegen sein Cushing-Syndrom ist er auf Vetoryl eingestellt, evtl. wird dies in Zukunft nicht mehr nötig sein.
Leider wird er wohl ein Diabetes-Patient bleiben. Er ist mit einem Freestyle Libre Sensor ausgerüstet, was eine dauerhaftes Ablesen der Werte ermöglicht (daher das breite, jedoch weiche Halsband, um den Sensor zu schützen).
Wir haben das Glück, dass einige Tierärzte seine Patenonkel und –tanten sind: Sie sponsern Laboruntersuchungen, Augendruckmessungen, Augentropfen und auch den einen oder anderen Sensor.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen seinen Tierärzten, ohne die es niemals gelungen wäre, den Buben wieder auf die Pfoten zu stellen bzw. seinen Zustand zu erhalten und zu verbessern.
Doch ohne zwei Menschen, bei denen Chabuk lebt, wäre das natürlich alles nicht möglich.
Sein „Papa“ schreibt:
„Unser Chabuk oder Zuckerwürfel oder watschelnder Falke. Jetzt will ich auch mal als Herrchen ein paar Worte über diese Sahneschnitte schreiben, da er doch über die Zeit irgendwie mein Hund geworden ist. Mein Hund natürlich nur, wenn Frauchen nicht Essen zaubert, aber das kennt man ja. Er hat sich von Anfang an super in sein Rudel integriert, und Gassi ist natürlich seine größte Leidenschaft. Er wollte von Anfang an nur raus. Kaum, dass ich nach Hause komme, schiebt er mich quasi wieder rückwärts die Treppe runter nach dem Motto: „Herrchen, da ist die Tür, da muss ich raus. Jetzt. Sofort. ZackZack“. Nur, wenn ich diese tägliche Pflichtrunde mit Ihm erledigt habe, kann er sich zufrieden zusammenrollen und muss dann natürlich noch seine Brust gekrault kriegen. Fällt die Runde flach, so werden wir die ganze Zeit mit Leidensblicken bestraft. Wir sind sehr froh, dass er es doch noch zeitig genug zu uns geschafft hat, um sein Leben mit ordentlich Sehkraft noch bei uns genießen zu können. Und war er am Anfang noch ganz still und glücklich, wenn er irgendwo bei uns in Ruhe liegen konnte, so macht er jetzt mit dem Rudel ordentlich Krawall, am Zaun, gegen die Nachbarn, oder die unsichtbaren Hasen. Einer muss es ja tun. Danke für meinen besten Bettwärmer, obwohl, es sind alle die besten Bettwärmer.“

Liebe Paten wir danken Ihnen sehr für Ihre Unterstützung und wünschen Ihnen trotz aller derzeitig widrigen Umstände ein schönes Weihnachtsfest.
Falls Sie gerne Pate für einen unserer Schützlinge werden möchten, melden Sie sich doch bei uns!

chabu20 2

chabu20 3

31.08.2020

chabuk201

01.03.2020

„Ist er nicht eine Wucht?“
Schreibt das Frauchen von Chabuk.
Er feiert seinen 10. Geburtstag!
Herzlichen Glückwunsch!
Als Patenhund von der Windhundhilfe musste er für ein Fotoshooting herhalten.
Was er davon hält, durfte er nur auf dem ersten Bild sagen J.
Nach wie vor befindet er sich in der Erholungsphase:
„Die Haut wechselt an Bauch und Bug langsam von gräulich-schwarz-rot-scheckig-schrundig auf rosarot, Fell wird schöner. Er sieht ganz allmählich immer weniger aus wie ein alter Golden Retriever und mehr wie ein gestandener Saluki. Einziger Wehrmutstropfen: Ein Hoden ist komisch, muss ab.“
Wir freuen uns trotzdem alle sehr, dass es Chabuk, jeden Tag ein bisschen besser geht.
Vielen Dank an Frauchen & Herrchen und natürlich einen Dank an seine Paten!

29.12.2019

Über Patenhund Chabuk bekamen wir diesen lustigen Text:
„Liebe Paten,
der Hund hat meine Hausaufgaben gefressen.
Daher leider kein Patenhundebericht über Chabuk!
Doofe Ausrede? Ich tue mich nur eben schwer mit solchen Berichten.
Jeder der Hunde ist doch der beste Hund der Welt, was soll ich nur schreiben?

Ich glaube die wilde Vorgeschichte Chabuks kennt jeder bei der Windhundhilfe zur Genüge:  Furchtbar krank, fett und verwahrlost, beschlagnahmt, im Tierheim dann auch noch erblindet, entzündete abgebrochene Zähne und Tumoren, mit Mühe aus dem Tierheim und ins Leben zurückgeholt.

Was vielen aber nicht bekannt sein dürfte:
Er selbst fühlt sich inzwischen gar nicht mehr als armer Kerl!
Er ist ein ganz normaler Hund geworden. Chabuk liebt langes Gassigehen mit Kumpel (alleine ist doch eher unheimlich). Er erkundet genau seine Umgebung und würde gar zu gerne mal Nachbars Katze….

Er besteht darauf, sich jede Nacht vor der Brust des weltbesten Herrchens zusammen zu rollen und fest in den Arm genommen zu werden. Ist ein anderer Hund im Weg, so drängelt er sich ganz langsam, sanft und unaufhaltsam dazu. Dann grunzt er glücklich und schläft ein. Man bemerke, ich bin selbstverständlich abgemeldet, wenn Herrchen da ist…bzw. abgemeldet bei Herrchen, wenn der Hund da ist.

Unser Zuckerwürfel lebt jetzt ein normales Hundeleben, nur daß er eben einen Glucosesensor trägt, täglich Medikamente für seine Krankheit bekommen muß und sein Herrchen ihn nicht beliebig mit Keksen vollstopfen darf. Darunter leidet eindeutig Herrchen sehr viel mehr als der Hund.

Er macht Blödsinn wie jeder andere 9jährige Saluki und klaut wie ein Rabe.
Einzig wenn ich ihn mal bei Blödsinn erwische und schimpfe, dann merkt man noch, dass er eine Vorgeschichte hat: Dann flüchtet er nämlich plötzlich ganz panisch als fürchte er ich wolle ihm den Kopf abreißen.
Dauert aber nur eine Minute dann linst er wieder um die Ecke, ob die Luft rein ist.
Dann kommt er zurück gewackelt um zu schauen ob ich das auch gemerkt habe, wie schlimm ich ihn erschreckt habe und ich ihn jetzt gefälligst schuldbewusst in den Arm nehme und tröste. Ich böser schimpfender Mensch, ohne Verständnis für den unwiderstehlichen Reiz Pferdemüsli klauen zu müssen.
Na klar nehme ich ihn in den Arm.

So liebe Paten, das war es von Eurem Patenhund. Verzeiht mir wenn ich nur selten etwas schreibe. Ich fotografiere lieber. Ich verspreche für das nächste Jahr also gerne viele Fotos und hänge Euch noch ein paar Bilder hier an.“
Vielen lieben Dank!

 

14.10.2019

Der eine oder andere erinnert sich sicher noch an "Opi" bzw. Chabuk.
Ein Bericht seines Tierarztes erreichte uns gestern:

"Chabuk, ein Saluki.

Ein Bericht, an dem ich lange herumgekaut habe, den die Mitglieder und Unterstützer der Initiative Windhundhilfe e.V. sich aber wirklich verdient haben.
Nur, wie fasst man so einen komplizierten und auch emotionalen Fall vernünftig zusammen?

Also versuchen wir mal das einigermaßen kurz zu halten:

Chabuk wurde von einer erfahrenen Windhundfrau aus einem Tierheim adoptiert, in das er gut 2 Monate zuvor nach einer Beschlagnahmung gekommen war.

Leider hatte man es im Tierheim nicht geschafft seinen Diabetes mellitus einzustellen und er war in Folge dessen auch noch durch eine diabetische Augenentzündung erblindet. (Bevor wir das Tierheim steinigen: Leider ist seine Erkrankung kein einfacher „Zucker“, die Einstellung wurde verkompliziert durch eine Cushing-Erkrankung und schwerst entzündete Zähne. Sicher ist dort nicht alles optimal gelaufen, aber man hat es auch nur gut gemeint.)

Unser Telefon klingelte also und seine Adoptantin schilderte seinen schwer angegriffenen Zustand und fragte, ob sie direkt mit ihm zu uns kommen könnte.

So stand nach sehr langer Fahrt nachmittags dann der liebe Kerl mit dem neuen Frauchen nicht im neuen Zuhause sondern in unserer Praxis. Und das war gut so.

Wie er mit blinden tränenden Augen, entzündeten abgebrochenen Zähnen, dem dicken Cushing-Bauch, schütterem schuppigem Fell, Fettwamme, platten Füßen und einem riesigen Tumor vor der Brust vom Auto kommend hereinwankte....da wirkte er eher wie ein fetter 16jähriger Retriever-Methusalem, nicht wie ein 9jähriger Saluki.

Es zeigte sich, daß durch den Überzucker nicht nur seine Augen erblindet waren, auch seine Nase war zunächst wenig funktionstüchtig. Die schlimme Ohrentzündung, die laut Vorbericht bestand als er ins Tierheim kam, war gut behandelt worden, hatte aber ein noch schlechteres Gehör hinterlassen. Abgebrochene Zähne mit dicker eitriger Entzündung des Kieferknochens, Entzündung der Vorhaut, durch das körpereigene Kortison brüchige Haut, Haarausfall, schlaffes Bindegewebe und Sehnen.

Kurz: Ein ziemliches Desaster schlurfte in die Behandlung…..

Aber er wollte unbedingt leben! Chabuk ist ein sehr ursprünglicher Saluki und ei ganz tapferer lieber Kerl.

Schon indem wir seinen extremen Überzucker kurzfristig auf ein erträgliches Niveau senkten, wurde er sofort lebhafter und wollte sich bewegen, gassi gehen und die Welt erkunden. Da war es ihm auch egal wenn er immer mal irgendwo gegen lief, er tappelte mutig weiter. Er krabbelte uns auf den Schoß und kuschelte begeistert. Ein bisschen Bauchkraulen machte ihn so glücklich, daß er brummelte und zufrieden seufzend auf dem Rücken herumrakelte.

Also haben wir es gewagt zu versuchen, ihm nach all seinem Elend doch noch ein schönes Leben zu ermöglichen.

Die durch die Cushing-Erkrankung und die entzündeten Zähne kompliziertere Einstellung des Diabetes gelang dann mittels Spezialfutter und Dauersensoren zur ständigen Blutglucose-Überwachung.

Ganz lieben Dank hier auch noch mal an all die Spender, viele sind selbst Diabetiker, die uns dabei mit Materialspenden unterstützt haben (diese Freestyle-libre Sensoren sind nicht gerade billig!)

Als nach wenigen Tagen sein Zustand einigermaßen stabilisiert war, stellten wir ihn einem Augenspezialisten vor. Dr. Werhan-Beining aus der Klinik für Kleintiere Sottrum untersuchte ihn und konnte zu unserer Freude feststellen, daß Chabuk aller Voraussicht nach mit neuen Linsen wieder sehen können würde.

Leider war seine Sehkraft durch die Augenentzündung und erhöhten Augendruck akut gefährdet und der Kollege musste sich in seinem vollen OP-Plan schnell für ihn Platz schaffen. In Absprache mit der Windhundhilfe, die seine Patenschaft übernommen hatte wurde er also auch noch notoperiert. Und schon wenige Stunden nach der OP merkte man, wie er wieder umherschaute, nirgends mehr gegen lief. Man kann gar nicht beschreiben, wie schön es war ihn dabei zu beobachten, wie für ihn buchstäblich die Sonne aufging.

Inzwischen kann er wieder richtig gut sehen und mit anderen Hunden spielen, trabt begeistert auf jedem Gassigang durch die Landschaft und schaut wie jeder andere Saluki sehnsüchtig dem Wild hinterher. Er führt wieder ein ganz normales schönes Hundeleben

Er hat noch einige Baustellen.
Der Monster-Tumor muß ab. Auch wenn er nach Biopsieergebnis nicht besonders bösartig zu sein scheint, stört er in dieser Größe (sicher 1,5-2 kg) beim Laufen und wächst stetig weiter. Ein paar kleinere Tumoren warten auch noch auf ihr Ende. Es besteht zur Zeit noch eine Entzündung im Kieferknochen, die aber unter Medikation am abheilen ist. Vermutlich werden noch ein paar weitere Zähne fallen müssen.
Er ist und bleibt Zuckerpatient und seine Cushingerkrankung will auch dauerhaft behandelt werden.

Aber dank seiner Adoptantin die sich für ihn wirklich fast zerrissen hat um ihn aus dem Tierheim zu holen, der Windhundhilfe und aller Spender hat Chabuk jetzt wieder ein richtig schönes Leben und kann mit anderen Hunden rennen und spielen.

Mir gefällt, daß bei der Windhundhilfe in der Regel die Hunde erst gezeigt und vermittelt werden, wenn sie wieder ihre Würde zurückbekommen haben. Damit Interessenten sich dann wirklich in den Hund verlieben und nicht nur aus Mitleid anrufen. Trotzdem denke ich ist hier mal ein Foto angebracht mit dem Vergleich Chabuk bei der Ankunft und nach gut einem Monat.

Angesichts der Kosten, die die Rettung von Chabuks Gesundheit und Leben verursacht hat (und die auch weiter anfallen) finde ich es wichtig in diesem speziellen Fall allen Beteiligten zu zeigen, wie er noch vor etwas über einem Monat aussah und was in dieser kurzen Zeit durch viele engagierte Helfer und Spender für ihn erreicht werden konnte.

Die Initiative Windhundhilfe e.V. freut sich sicher über neue Paten für Chabuk und auch für die anderen Hunde, die dauerhaft Hilfe brauchen.

Liebe Grüße DocWolf"

Liebe Windhund-Freunde, der Bub ist nun bei uns im Paten-Programm und freut sich über Paten.

Wir danken Chabuks neuer Besitzerin, DocWolf und dem Augenspezialisten von Herzen !

 


Drucken   E-Mail