Unsere Motte

Unsere Motte

12.06.2025

Unsere Motte ist tot!
Ein sehr persönlicher Abschied schickte uns Frauchen Anita:

„Mit Mottes Tod geht auch für mich eine Ära zu Ende.

Motte zog im Mai 2014 bei uns ein. Auch Shalusha, die bereits da war, kam im Mai 2013 über Pro Levrier Schweiz zu uns. Der Mai hat es bei uns in sich, im Guten wie im Schlechten, denn beide sind im Mai gekommen, aber auch gegangen.
Die erste Begegnung zwischen Motte (3) und der damals fünfjährigen Shalusha verlief nicht ganz reibungslos. Shalusha war wenig begeistert, ihre Menschen zu teilen, und Motte war voller Energie und Spielfreude. Doch nach zwei Wochen waren sie unzertrennlich und ein eingespieltes Team, wobei Shalusha die Chefin war.
Als Shalusha im Mai 2020 starb, war dieser Verlust für Motte ein schwerer Einschnitt. Sie war es nicht gewohnt, allein zu sein und ihr Kummer war weithin hörbar. Sie verlor ihre Lebensfreude und selbst Dinge, die sie sonst aufregten – wie Nachbars Katzen – interessierten sie kaum noch. Da war uns klar – das konnte so nicht bleiben.
Und da es keine Zufälle gibt, suchte genau in diesem Moment Helge eine Couch für einen neunjährigen Rüden aus Ungarn. Ein riesiger Tolpatsch, liebenswert, aber hörbar kein Fan von Autofahren und Leinenführigkeit (inkl. Gefahr einer ausgekugelten Schulter). Aber Mottes Welt war wieder in Ordnung. Sie war jetzt die Chefin, eine Rolle, die sie sehr genoss. Doch nach nur 15 Monaten erlitt Chewie einen Pneumothorax und Motte war wieder allein. Doch dieses Mal verkraftete sie das erneute Alleinsein besser.
Motte war zwischenzeitlich 12. „Das möchte ich nicht“ wurde immer mehr Mottes Gehabe. Diva, Zicke, Prinzessin auf der Erbse, Madame, Königin Mutter – das volle Programm. Und ich habe es mit mir machen lassen. „Wer weiss, wie lange ich sie noch habe?“ war meine Antwort, wenn es doch was vom Tisch gab. Übrigens Appetit. Der ist ihr in keiner ihrer Lebensphasen verloren gegangen. Sie wurde zwar immer mäkeliger …. aber siehe oben. „Wer weiss, wie lange ich sie noch habe.“
Die letzten Monate ähnelten sich unserer beiden Zipperlein immer mehr. Es fehlte nur noch, dass wir uns Librela und die Schmerztabletten geteilt hätten.
Grosse Hitze und nasskaltes Winterwetter mochten wir beide schon seit 4,5 Jahren nicht mehr gern aushalten – die diesjährige Überwinterung in Spanien war also für Motte noch einmal eine richtig schöne Zeit, wenn sie auch das 2000m2 grosse, mit Palmen und Drachenbäumen bepflanzte Grundstück nicht mehr wirklich ausnützen konnte.
Kurz nach ihrem 14. Geburtstag am 18.05. erlitt sie jedoch ein Vestibularsyndrom. Ihre Koordination besserte sich zwar nach einigen Tagen wieder, aber insgesamt verschlechterte sich ihr Zustand zunehmend.
Damit verbunden bekam sie regelrecht eine Aversion im Hunde-Audi zufahren, egal wie dick gepolstert der Kofferraum oder die Rückbank war. Aber Cabrio war bis zuletzt ihr Ding.
Anfang Mai waren wir wieder zu Hause und Motte hatte noch einmal 3 „gute“ Wochen. Sie hatte wohl die Schnauze voll von Spanien und richtig Bock auf Gras, Zecken und Hunde-Newsletter in Schwyzerdüütsch.
 
Doch mit den ersten heißen Tagen wurde deutlich, dass ihre Kräfte schwanden. Sie bekam im Liegen Atemnot, musste stärker medikamentös behandelt werden und konnte sich aus eigener Kraft kaum noch aufrichten. Auch Berührungen wurden ihr zu viel, und sie zeigte deutlich, dass sie ihre Ruhe wollte.
Es war eine schwere Entscheidung, den richtigen Moment zu finden. Doch mit einem weiteren kleinen Schwächeanfall in der Nacht war klar: Wir mussten sie gehen lassen. Unsere Tierärztin kam nach Hause, und am Dienstag, den 3. Juni 2025 um 14:50 Uhr, schlief Motte ruhig und friedlich ein – daheim, auf ihrem weichen, dreilagigen Bett.
Gestern habe ich ihre Asche abgeholt. Wir werden diese mit Mottes zwei- und vierbeinigen Freunden am Linthkanal verstreuen, wo sie so oft mit Shalusha, danach Chewie, aber auch mit anderen und ihren Freunden Magic, Islay und Jeannie herumgewetzt ist.
Auf meinem Bett hat es noch Fellfussel von ihr, Trockenfutter war unter einen Teppich gefallen und heute Morgen habe ich in einer Jacke, die ich das letzte Mal im Sommer 24 trug, Goodies und eine Kacktüte gefunden. Ach Motte.Du fehlst auch so vielen anderen. Grüsse Shalusha und Chewie von uns.
Eine Ära endet, denn es wird keine Nachfolgerin mehr geben.
Liebe Helge, wir möchten Dir und Deinem Mann Philipp für die schöne Freundschaft danken, die in den 11 Jahren entstand. Unvergessen bleiben uns die vielen Strandspaziergänge in der Normandie mit Euch und 10,12, 14 Afghanenund diversen Suchaktionenin den Dünen von Portbail. Wir werden diese uns kostbare Freundschaft auch gern in Zukunft pflegen und immer der Windhundhilfe und der Rasse der Windhunde verbunden bleiben. Und wenn mal wieder ein Fahr- und Transportdienst nötig ist und wir im Lande sind – einfach fragen."
 

Danke für alles liebe Anita & Achim!

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