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19.12.2007

Gestern wurde es kurz vor Weihnachten mal wieder etwas turbulent (wir hatten uns bereits auf ruhige Tage eingestellt :)):
Wir erhielten einen Anruf aus einem Tierheim, ein Azawakh-Rüde sei abgegeben worden, und ob wir ihn übernehmen könnten. Ein liebes iWi-Mitglied fuhr sofort hin und holte den Buben ab. Gleichzeitig konnten wir den Besitzer dafür gewinnen, den Buben auf eine unserer Pflegestellen zu fahren.
Der Azi ist 10 Jahre alt und heißt Liyat; wir hatten ihn bereits vor zwei Jahren in der Vermittlung, da der Junge nicht alleine bleibt und im Zweifelsfall die Wohnung zerkleinert. Damals aber konnte er doch Zuhause bleiben.
Nun aber bekam Liyat wieder verstärkt Zerstörungsanfälle und sein Besitzer wußte sich nicht mehr zu helfen. Letztendlich war er natürlich sehr froh, daß Liyat zu uns kommen konnte.
Warum dann der Umweg übers Tierheim, fragt man sich. Das hat sicherlich damit zu tun, daß wir uns immer etwas schwer taten mit der Vorstellung, einen Azawakh auf eine unserer Pflegestellen zu übernehmen. Keiner von uns hat Erfahrung mit dieser Rasse und die Integration eines Azawakhs in ein Rudel wird als sehr schwierig beschrieben. Aber irgendwann muß bekanntlich ja jeder mal klein anfangen und das am besten mit einem "Traumazi":
Liyat kam mit seinem Besitzer bei uns ins Haus und alles war überhaupt kein Problem. Er strahlte so viel Souveränität aus, daß sogar der schwierigste Afghanen-Rüde lediglich "Guten Tag" sagte. Liyat schaute sich das ganze Haus an, schnuffelte einige hübsche Damen ab (Afghanen und Sloughis), trank etwas und machte es sich dann in einem Körbchen bequem - so als ob er schon immer da gewesen wäre. Abends vesperte er dann gemeinsam mit allen anderen in der Küche, ging ganz selbstverständlich in den Garten und schlief dann fest zugedeckt die ganze Nacht seelenruhig in einem Kuschelkörbchen. Heute morgen wedelte er uns dann auch ganz fest an - wir sind begeistert.
Liyat gehört zu der Sorte Azawakh, die man am liebsten nicht mehr hergeben würde. Und wir wissen nun auch, daß zukünftig Azawakhs bei uns unterkommen können, wenn es nötig ist (auch wenn wir bislang nur Erfahrung mit anderen Orientalen haben).

Unser Liyat ist in seinem Leben leider ein richtiger Pechvogel gewesen. Er hatte bereits drei Zuhause und nun soll es definitiv das letzte sein.
Wir sind auch optimistisch, daß uns dies gelingen wird. Eine Azawakh-Familie aus dem hohen Norden hat sich bereit erklärt, dem alten Buben ein Sofa mit vielen Decken und ganztägiger Betreuung zu Verfügung zu stellen.
Wenn alles gut geht, wird Liyat noch vor Weihnachten umziehen.






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