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25.04.2005

Manchmal sind unsere Wochenenden einfach nur traurig: Am Samstag meldete sich eine Frau, sie suche einen Platz für Ihren Barsoi-Rüden. Die Tierheime in der Umgebung würden ihren Hund aufgrund von Überfüllung nicht aufnehmen. Sie habe aber unsere Nummer bekommen, ob wir denn etwas tun könnten. Aufgrund tragischer familiärer Umstände könne sie den 5 Jahre alten Buben nicht behalten. Ein Termin wird ausgemacht, der Hund übergeben.
Der Barsoibub ist in einem unbeschreibbaren Zustand: Am Hinterbein hat er eine offene Wunde in der Größe von ca. 8 auf 15 cm, die nach Verwesung riecht, zudem besteht der Kerl nur aus Haut und Knochen.
Wir machen sofort einen Termin beim Tierarzt. Die diensthabende Tierärztin ist sichtbar geschockt. Das Bein wird geröngt, um festzustellen, ob es sich um einen vom Knochen ausgehenden Tumor handelt. Wir haben Glück, die Röntgenaufnahme zeigt einen klar abgegrenzten Knochen. Aber: für eine genaue Diagnose muß der Chefarzt der Tierklinik her, der erst am Montag aus dem Urlaub zurückkommt.
Der Bub, er heißt Andi, ist trotz seiner Wunde guter Dinge, frißt, trinkt, möchte spazierengehen und schmusen - wir machen uns Hoffnung, daß alles nicht so schlimm ist.
Heute morgen nun wurde unser Barsoi erneut untersucht: Der Chefarzt ist sich ziemlich sicher: ein Karzinom - von solchem Ausmaß, die Knoten ziehen sich bis hoch in die Leistengegend, daß nur noch wenig Hoffnung für unseren Andi besteht. Dennoch um ganz sicher zu gehen, wurde eine Gewebeprobe ins Labor gebracht, allerdings dauert eine Auswertung vier Tage, so daß wir erst am Donnerstag oder Freitag Bescheid wissen.
Es besteht eine kleine Chance, daß es kein Karzinom ist und nun hoffen wir natürlich für unseren Barsoi Andi. Die nächsten vier Tage wird Andi nun von einer lieben Pflegemama gehätschelt und wir versuchen ihm das Leben so schön wie möglich zu machen.

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