Sandy *03.01.2007 +10.05.2020

Sandy *03.01.2007 +10.05.2020

13.05.2020

„Sandy, unser bislang lustigstes Greyle ist nicht mehr.

Wir mussten sie am vergangenen Sonntag leider schweren Herzens ziehen lassen.
Sandy hatte ja schon lange Probleme mit ihrem Cauda Equina Syndrom. Die Hinterbeine gingen manchmal nur schwer oder rutschten auf glatten Böden auch mal weg. Auf Teppich oder auch draußen, merkte man ihr das Problem nicht an (seitdem haben wir überall Teppich, bzw. rutschfeste PV/PVC-Beläge), nur manchmal war sie etwas steifer, lief sich aber dann ein. Dazu kam dann letztes Jahr eine Anaplasmose-Infektion, die wir aber dank kompetenter und intensiver tierärztlicher Betreuung super in den Griff bekommen und vollständig ausheilen konnten. Sandy lief wieder rund und sprang auch wieder wie ein junger Hund im Garten herum. Am letzten Samstag hatte sie nun einen Rückenmarksinfarkt, sie konnte weder aufstehen noch ihr Geschäft verrichten. Das sicherste Zeichen aber, dass die Zeit gekommen war, war das Futter, das sie nicht mehr anrührte. Nicht mal ihre Superleckerlies wollte sie noch annehmen. Nachdem unsere Tierärzte noch einen Versuch unternommen hatten, sie wieder auf die Beine zu bekommen, mussten wir uns eingestehen, dass es keinen Sinn mehr hatte. Sandy schlief völlig unaufgeregt in unseren Armen ein.

Wer war Sandy?

Sandy war bei uns von Anfang an ein Clown und hatte richtig Pfeffer im Hintern. Eigentlich hatten wir sie im Rahmen einer Pflegestelle für die Initiative Windhundhilfe e.V. zu uns genommen, da wir ja eigentlich „genug eigenen Hund“ in der Familie hatten. Die erste Nacht aber zeigte schon, dass das schwer würde. Sandy lag morgens um 3 Uhr dann bei Herrchen im Bett (Frauchen regelte den Verkehr mit den anderen im Wohnzimmer) und schaute, was der neue Mann da so macht. An Schlafen war nicht zu denken, denn sie hechelte vor Aufregung sehr laut und suchte Körperkontakt. Durch ihre freche aber so nette Art war bereits nach nicht mal einer Woche klar: Sandy bleibt.
Die Enkelkinder, die trotz ihrer Anwesenheit laufen lernten, zog sie immer mal wieder an den Beinen oder am Hosenboden um. Dabei war sie extrem vorsichtig und hielt mit den Schneidezähnchen immer nur Ärmel, Hosenbeine oder T-Shirt-Falten fest und zog die Kinder in die Sitz-Position. Gelang das, grinste (lachte) sie und sprang wie eine Irre umeinander. Beschwerten sich die Kinder, grinste sie noch toller, lachten wir schallend (oh wie sind wir gemein), folgten Zoomies quer durch den Garten. Man sah ihr an, wie komisch sie das fand. Beim Verbellen von Katzen und Eichhörnchen war sie die ersten Jahre immer gut dabei, erst als es etwas beschwerlicher wurde, ließ sie den Whippets den Vortritt und nutzte die Zeit, das Bettchen zu wechseln.

Lange Spaziergänge waren noch nie so ihr Ding, kurze Sprints, oder auch 15 Runden ums Haus mit Vollgas und den anderen Hunden, mochte sie schon deutlich lieber. Mit zunehmendem Alter reihte sie den Tiefbau in ihre Hobbys ein. Nachdem Sandy sich mit wachsender Begeisterung im Sandkasten der Enkelkinder Liegekuhlen baute, haben wir vor einigen Jahren diesen Sandkasten einfach etwas vergrößert. Waren ja ohnehin schon reichlich tiefe Löcher im Garten… Sie genoss die Sandfläche ungemein und auch die anderen Hunde sind manchmal durchaus begeistert, zumindest so lange bis Sandy wieder wie eine Wilde zu buddeln begann.
Im Haus war sie die Ruhe selbst. Anfangs etwas unruhig, aber nach einiger Zeit waren alle Betten gern in Benutzung. Auch schlief sie in jüngeren Jahren oft bei ihren Menschen mit im Bett, sofern die vorhandenen Whippets nicht mal wieder schneller waren. Leider ging das aber aufgrund ihrer Erkrankung dann irgendwann nicht mehr. Die Rudelcouch (also die Couch) im Wohnzimmer konnte sie aber dank der zur Verfügung gestellten Treppen jederzeit benutzen und tat das auch ausgiebig.

Sandy war fast auf den Tag genau 8 Jahre bei uns, kam als letzter Greyhound dazu und musste nun im Alter von 13 Jahren als erster und ältester Greyhound des Rudels gehen. Wir danken der Windhundhilfe für das Vertrauen und das immer offene Ohr (wobei Sandy nie Anlass gab telefonieren zu müssen) und sind glücklich, sie wenigstens 8 Jahre bei uns gehabt zu haben.

Sandy fehlt.“

Lieber Michael, liebe Gaby, wir danken Euch von Herzen für die guten 8 Jahre. Die lustigen Geschichten von der Süßen werden uns sehr fehlen.

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