Galgo-Espanol-Rüde: COLIN

Galgo-Espanol-Rüde: COLIN

19.03.2016

Gestern mußten wir Abschied von einer Seele nehmen, die uns fünfzehn Jahre lang begleitet hat.
Colin, ein dreibeiniger Galgo aus Madrid, war der letzte unserer "nicht-Windhundhilfen-Hunde".
Er hat bis gestern alle Pflegehunde der Windhundhilfe miterlebt und mitertragen, deswegen gebührt ihm dieser Platz hier mehr als jedem anderen.
Colin kann man mit seinem Normanle unter "Kontakt" sehen und in der Rubrik "über uns", als ganz junger Galgo. Auch im Intro ist er mit Norman zu sehen.
Bei seinem ersten und letzten Besuch beim Privatcoursing guckte er erst interessiert zu, als er an die Reihe kam, liess er die Afghanen rennen, rannte quer übers Feld und packte die Tüte.
Immer, wenn im Rudel Hektik war, nutzte er die Gelegenheit, irgendeinen hinterrücks zu zwicken. Beliebt war auch, die anderen im Vorbeilaufen mal eben zu erziehen, so nach Art von:"Hey, du! Du bist viel zu nah an meinem Kissen vorbeigelaufen!" War Herrchen Zuhause, gabs immer morgens in der Küche was aus dem Kühlschrank, das wußte Colin und wartete immer schon auf dem Küchensofa auf seinen "Papi". Genauso liebte er den Opa, war Fritzle da, war Colin glücklich.
Colin war kein einfacher Charakter, er ging jedesmal wie ein HB-Männchen in die Luft, wenn ihm was nicht passte und war dann kaum zu beruhigen.
Colin hatte eine Affinität zu unseren Irish-Wolfhounds. Zu unserem Norman so sehr, dass er eine Woche auf Normans Grab im Garten sass, als dieser starb. Ob es Abby war oder Pflege-Wölfle Julia, das war egal, Hauptsache groß und wuschelig. Die Wölfle hattens Colin echt angetan.
Auch für Blödsinn jeder Art war Colin zu haben, Löcher in Handtaschen nagen, weil da ein Schokoladenpapier drin war oder Futterdosen im Keller zerbeissen. Bei Colin mußte man mit allem rechnen.
In den letzten zwei Jahren war er merklich ruhiger geworden. Er konnte auch nicht mehr spazieren gehen, seine drei Beine schafften noch eine Gartenrunde, mehr nicht.
Fünfzehn Jahre ist eine lange Zeit.
Er fehlt uns, unser kleines HB-Männchen. Unser Choleriker. Es ist still geworden.
Machs gut, kleiner Mann. Du kannst jetzt da oben wieder mit Norman, Abby, Julia und allen bereits voran gegangenen toben und bitte, nicht wieder den armen Rudi ärgern. Rudi, Rudolph, unser erster Patenafghane. Er mochte Colin gar nicht, hatte aber gegen den schnelleren und weitaus Jüngeren keine Chance. Rudi hat ihn nie gekriegt:-) Also Colin, pass auf dich auf...