Ach jeh, jetzt kam auch noch diese Nachricht:
"Heute mussten wir Sinti über die Regenbogenbruecke gehen lassen. Er war 13 Jahre bei uns. Mit 11 Monaten habe ich ihn bei dir geholt!! Wir werden ihn nie vergessen. !!! Alles liebe Silvia"
Der Tod eines solchen Buben nach so langer Zeit, läßt Erinnerungen an uns vorbeiziehen.
Sinti war einer von fünf Jungtieren, die wir von einer alten Frau übernahmen. Sie hatte einen Ups-Wurf und das Leben war ziemlich schwierig. Strom und Wasser war abgestellt, kein Geld, ein großes Haus voll mit Müll, der Garten auch. In unserer Erinnerung zehn, zwölf Afghanen, alle rappeldürr. Überall Kot und kein Wasser.
Sie wollte sich von keinem trennen, der Amtsvet fand das nicht so tragisch. Doch die Nachbarn beschwerten sich beim Ordnungsamt, dem war das eigentlich auch egal. Wir besuchten sie oft und schließlich war sie bereit uns fünf mitzugeben. Damals waren wir noch Zwei-Hunde-Halter und fünf unsozialisierte Jungafghanen waren eigentlich zu viel für uns.
Ein ziemliches Chaos entstand. Es war mitten im Winter Schnee und Eis. Irgendwann mußten wir alle auf der Straße vor dem Haus wieder einfangen - sie waren über den Zaun gegangen. Ein findiger Nachbar zog seinen Gürtel aus und fing zwei ein....
Nun ja Gott sei Dank kamen dann unter anderem Silvia & Mann und packten einen Buben ein. Dort ging der Bub auch über jeden Zaun. Dies wurde erst besser als er kastriert wurde...es war die einzige Lösung damals. Und alte Afghanen-Leute erinnern sich sicher noch an diese Sorte Afghane, die über jeden Zaun ging.
Sinti hatte es schön: Haus mit Garten, Gefährten, Katzen und Kind. Spaziergänge mit Windhund-Freunden.
Liebe Silvi, danke für alles! Er war nun der letzte der fünf, der über die Regenbogenbrücke ging.
