Greyhound-Hündin: BILLIE

Greyhound-Hündin: BILLIE

06.05.2021

Und wieder ist ein Schatz gegangen an deren Leben wir viel teilhaben durften.
Fast zehn Jahre …. eine lange Zeit. Lieben Dank für alles Michael & Gabi!

„Und es wurde still …
Unsere Billie lebt nicht mehr.

2011 lernten wir Bille beim Sommerfest der Windhundhilfe kennen. Schnell war klar, dass wir versuchen wollten, neben den Bemühungen der iWi für diesem tollen Hund angemessenen Platz zu finden. Wir druckten Steckbriefe, verteilten sie auf die windhunderfahrenen Tierarztpraxen in der Umgebung, fixten Bekannte an, bzw. versuchten es, aber irgendwie reagierte da niemand. Wir überlegten, wer denn noch einen weiteren Hund brauchen könnte, wir grübelten, wir besprachen uns…. Und dabei war doch eigentlich schon lange klar, dass die Hübsche doch schon einen Platz in Aussicht hatte… natürlich bei uns! Hat halt nur mal wieder etwas länger gedauert, da ja erst einen Monat zuvor ein Greyhound bei uns eingezogen war.

Billie lebte die letzten 9 ½ Jahre ein eher unauffälliges Leben bei uns. Sie war stets zurückhaltend aber nicht ängstlich. Einfach ein in sich ruhender Greyhound, lieb zu Allen und Jedem. Schüchtern bei Fremden (aber meist nie lange) immer vorsichtig in allem was sie tat. Ein Engel von Hund.
Klar konnte sie auch anders. Man hörte sie oft durchs ganze Dorf, wenn das Rudel meinte, lange genug alleine gewesen zu sein (Frauchen 10 Minuten weg bei der Nachbarin, Herrchen im Büro) und man zum gemeinschaftlichen Gesang ansetzte. Billie konnte nicht heulen wie die Salukis, nicht quietschen wie die Whippets, aber sie konnte Bellen. Und das tat sie mit einem solchen Schalldruck, dass es in den Ohren schmerzte. Nun ist es still …

Unser „Panzerle“ (sie war nie wirklich fett, hatte aber eigentlich immer etwas zu viel auf den Rippen) wurde in den letzten beiden Jahren deutlich ruhiger. Die gemeinsamen Toberunden wurden seltener, die Strecken, die sie alle liefen, durchaus weniger. Das ganze Rudel wurde ruhiger, die Rennbahn ums Haus seltener genutzt, im Freilauf mehr geschnüffelt und weniger gerannt.
2019 hatte Billie einen Darminfekt, der sehr an ihrer Substanz zehrte. Vom Dickerle bis zum Magergerippe ging das recht schnell. Wir konnten gar nicht so viel füttern, um den Gewichtsverlust aufzuhalten. Dennoch bekamen wir das in den Griff und Billie bekam eine Traumfigur, die sie von da anbehielt.
Vor einem halben Jahr bemerkten wir, dass sie etwas wackeliger in der Hinterhand wurde. Es gab eine kurze Phase von Inkontinenz, die wir aber dank erfahrener Tierärzte und mit Physiotherapie gut in den Griff bekamen. Die Bewegungen wurden wieder flüssiger. Vor etwa 8 Wochen verschlechterte sich der Gesundheitszustand wieder. Mit medikamentöser Unterstützung bekamen wir das abermals gut in den Griff und Bille tobte wieder fast wie früher, wenn auch etwas wackeliger durch den Garten. Eichhörnchen reizten sie nach wie vor. Bis Donnerstagmittag rannte sie mit den Salukis um die Wette, kam immer wieder breit grinsend zu uns ins Haus, nur um dann entweder in einem der Betten zu schlafen oder eben wieder raus zu gehen. Am Abend brach sie beim Wandern durch den Garten dann plötzlich und ohne Vorwarnung hinten ein und hatte ihr Hinterteil nicht mehr unter Kontrolle, die Hinterbeine bewegten sich plötzlich nicht mehr.

Diesmal war die Schwäche anders. Billie legte sich ruhig hin und wir kümmerten uns sofort.
Diesmal halfen weder Notfallmedikamente noch Schmerzmittel. Billie ließ sogar die angebotenen Leckerlies links liegen und wollte auch nichts mehr trinken.
Diesmal machten uns auch die Tierärzte keine Hoffnung mehr.
Unsere Tierärztin erlöste sie dann am späten Abend.
Billie schlief ganz ruhig und unaufgeregt in unseren Armen ein.

Billie wurde „nur“ 13 ½ Jahre alt und folgte mit fast exakt einem Jahr Abstand unserer Sandy über die Regenbogenbrücke. Anbei ein paar der wenigen Bilder, die es von Billie gibt. Sie war immer die scheuste von allen, wenn es ums Fotografieren ging, die Ruhige, die man eher übersah, die Sanfte, die sich lautlos bis zur Tasse am Tisch vorpirschte und sich schnell aber ohne Spritzer den Kaffee einverleibte… Zückte man die Kamera/das Handy, war sie schon wieder weg …

Billie fehlt.  

Liebe iWi, vielen Dank, dass wir diesen Schatz so lange Zeit bei uns haben durften.“

 

04.10.2011

Letzten Samstag zog Billie zu Fee und Anhang. Seither schlafen die beiden Mädels im selben Bettchen, klauen vom selben Birnbaum und während Fee in der Küche wartet, bis sie etwas bekommt, holt sich Billie, was sie möchte;-))
Heute wieder eine Mail bekommen, die u.A. folgenden Satz enthielt:
"Du hättest ja auch mal erwähnen können, dass die ausgedienten schwarzen Renn-Greys echt super tolle Hunde sind... :-) "
Alles Liebe!

13.09.2011

Billie wird diese Woche vier Jahre alt. Sie ist rundum perfekt, nur Treppen steigen muß sie noch lernen.
Mit allen Hunden freundlich, souverän beim Spaziergang, Menschen liebt sie ebenfalls alle, jeder muß sie streicheln. Billie frißt gerne und steigt (noch) am Küchenschrank hoch, sie muß immer gucken, ob da oben nicht was vergessen wurde.